„Ich weiß gar nicht genau, was PR überhaupt ist, darum mache ich das für unser Startup noch gar nicht!“ Diesen Satz höre ich immer wieder, was ich sehr schade finde. Denn Public Relations (PR) – spezifisch Pressearbeit – ist ein mächtiges Tool vor allem für junge Startups, um schnell Reichweite und Bekanntheit zu erlangen. Vor allem für B2B Startups oder Teams mit komplexem Produkt (zum Beispiel aus der Forschung) ist sie das Mittel der Wahl, um bei den spezifischen Zielgruppen bekannter zu werden.
Startup PR: Hartnäckige Mythen
Zwei Mythen zum Thema Startup PR begegnen mir immer wieder:
- „PR ist nur etwas für große Corporates.“
- „Startups sollten sich erst einmal auf Growth Hacking, Sales oder Online Marketing fokussieren.“
Mit dem Mythos, dass PR nur etwas für große Konzerne sei, räume ich in diesem Artikel auf. Zum zweiten Mythos sei gesagt, dass diese genannten Maßnahmen sich gegenseitig überhaupt nicht ausschließen, sondern super ergänzen! Zudem hat PR gleich mehrere Vorteile, vor allem für Startups:
- PR benötigt kein Werbebudget
- PR ist nachhaltiger und glaubwürdiger als Werbung
- PR geht schnell: Man muss nicht erst monatelang eine Community in Social Media oder einen Newsletterverteiler aufbauen
- PR zum Launch innovativer Produkte (Startups) ist einfach
- PR trägt zur SEO bei (Off-Page Optimierung)
PR sollte also in keinem Kommunikations-Mix für Startups fehlen!
PR ist nicht gleich Pressearbeit!
Pressearbeit ist nur ein Teil der PR. Sie hat zum Ziel, dass Medien über das Produkt oder Unternehmen berichten. Das passiert normalerweise über Medienkontaktarbeit – also das aktive Kontaktieren von Journalist:innen und Redaktionen. PR umfasst dazu auch die Kommunikation auf dein eigenen Kanälen, zum Beispiel Social Media. Damit überschneidet sie sich in einigen Punkten mit Content Marketing.
Startup PR & Content Marketing – das Dream Team für Reichweite & Sichtbarkeit!
PR abzugrenzen und zu definieren ist gar nicht so leicht, denn sie umfasst sehr viel. Und spätestens seit es das Web – speziell Social Media – gibt, verschwimmen die Grenzen zum Marketing immer mehr. Content Marketing ist eine aus dieser Entwicklung entstandene Mischform.
Ich finde dieses Zitat von Gruning und Hunt (den Urvätern der PR) von Anfang der 80er Jahre immer noch eines der passendsten. Denn für mich handelt es sich um gemanagte Kommunikation. PR & Content Marketing lassen sich also mittlerweile schwer voneinander abgrenzen, sie gehen fließend ineinander über. Vor allem ergänzen sie sich ganz hervorragend und darum sollte beides im Marketing-Mix eines jeden Startups enthalten sein!
PR läuft meist über fremde Kanäle, sogenannte Earned Media. Content Marketing findet hauptsächlich auf den eigenen Kanälen statt, sogenannte Owned Media. Somit wird durch Startup PR von außen auf die eigene Website & Social Media Kanäle verwiesen & verlinkt (SEO Off-Page Optimierung) und auf den eigenen Kanälen findet deine Zielgruppe dann hilfreichen und suchmaschinenoptimierten Content (SEO On-Page Optimierung).
Durch den Mix an relevanten Inhalten auf Earned und Owned Media sorgen PR & Content Marketing für eine Steigerung deiner Reichweite, denn
- PR & Content Marketing sind SEO: Sowohl Off-Page als auch On-Page Optimierung
- Berichte von auf Earned Media verweisen auf deine Kanäle & machen sie dadurch bekannter
- du musst nicht erst monatelang eine eigene Community aufbauen: Berichte in den Medien sind sofort einer (sehr großen) bestehenden Leser-/Zuschauer-/Hörerschaft zugänglich
PR bedeutet „gemanagte Kommunikation“ mit Stakeholdern
Gemanaged, das heißt geplant, also mit Strategie und einem Konzept. Kommunikation zwischen einem Unternehmen und der Öffentlichkeit heißt mittlerweile vor allem Kommunikation mit allen Stakeholdern: Das können Journalisten, Kunden (B2B), Endkunden (B2C), (potenziellen) Investoren und viele weitere Interessensgruppen sein.
Startup PR ist also enorm wichtig und sollte von Anfang an vernünftig aufgesetzt und geplant sein – dann sparst du dir im weiteren Verlauf viel Arbeit, versprochen! Hier ein paar Beispiele, in denen gut vorbereitete Texte & Unternehmensbotschaften dir in die Karten spielen:
- Pressearbeit (hohe Sichtbarkeit bei vielen Stakeholdern ohne Werbebudget)
- eigenes Content Marketing (Suchmaschinenoptimierung / Traffic)
- Website & Landing Pages (Suchmaschinenoptimierung / Traffic)
- Pitches (Awareness)
➡️ Erfahre in diesem Artikel, wie du Startup PR strategisch angehst!
Kostenlose PR Maßnahmen & Werkzeuge
PR heißt weit mehr, als nur, eine Pressemitteilung zu veröffentlichen. Zu PR gehört zum Beispiel auch das Erstellen eines Press Kits sowie eines Newsrooms, Gastartikel schreiben, als Expert:in auftreten in Podcasts oder auf Konferenzen, das Veranstalten eines Pressefrühstücks und vieles mehr.
Es gibt auch ein paar bezahlte PR Maßnahmen wie beispielsweise Advertorials (Anzeigen in Artikelform) oder Materndienste (Artikel, die über einen Dienstleister in den kostenlosen Wochenzeitungen platziert werden). Im Normalfall kommen Startups aber ohne bezahlte Maßnahmen aus.
Vor allem, wenn man PR ganzheitlich als Unternehmenskommunikation sieht und Content- bzw. Social Media Marketing mit dazu zählt, wird die Liste von Maßnahmen noch deutlich länger – genannt seien hier z.B. der eigene Unternehmensblog, eBooks, Newsletter, eigener Podcast und, und, und…
Alle Maßnahmen tragen zu folgenden Dingen bei:
- SEO (Traffic für eure Website)
- Positionierung als ExpertIn auf eurem Gebiet
- Sichtbarkeit & Reichweite für euer Startup
Startup PR: Agentur oder keine Agentur?
Ich bin großer Fan davon, dass Startups ihre PR selbst übernehmen – zumindest ganz am Anfang zum Startup Launch. Denn zum einen präferieren Journalist:innen es meistens, wenn die Gründer:innen sich persönlich melden statt einer Agentur und zum anderen ist PR für junge innovative Startups wirklich kein Hexenwerk! Aber natürlich gibt es auch die Möglichkeit, die Pressearbeit an eine Agentur abzugeben, sofern genug Budget vorhanden ist.
Habe ich dich überzeugt, dass Startup PR eine der sinnvollsten Kommunikationsmaßnahmen ist? Prima, dann leg am Besten direkt los! 😉
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