PR ist eine gute Möglichkeit, sowohl für Startups als auch für Selbstständige, Reichweite zu erzielen, ohne Werbebudget auszugeben. Es gibt jedoch ein paar Unterschiede, wie ihr als SolopreneurIn oder GründerIn eines Startups an die PR herangeht.

Bevor wir mit den Unterschieden starten, lass mich kurz klarer definieren, wen ich als „Startup“ bezeichne und wen als „Selbstständigen“:

Startup Selbstständige:r
  • Meist Gründer:innen-Team, aber auch Solopreneur:innen
  • Produkt, kein Service (haptisches Produkt, Software, Shop,…)
  • Skalierbares Geschäftsmodell, auf finanzielles & personelles Wachstum aus
  • Meist innovatives Produkt / Erfindung etc.
  • Neuheit am Markt
  • 1-Man/Woman-Show, z.B. Coaches, Berater:innen, Trainer:innen, Yogalehrer:innen etc.
  • Meist Service oder Dienstleistung
  • Bekanntes Geschäftsmodell (Coaching, Beratung, etc.)

Dann gibt es noch Agenturen, Beratungen und (kleinere) Unternehmen, die bereits lange am Markt sind. Für sie alle eignet sich PR!

Pressemitteilung vs. PR-Pitch

Eine Pressemitteilung ist typischerweise etwas, das von einem innovativen neuen Startup zu einem spannenden (skalierbaren) Produkt versendet wird. Bei der Meldung steht die Nachricht, dass es etwas (idealerweise noch nie dagewesenes) neues auf dem Markt gibt. Als Selbstständige/r wirst du vermutlich nicht solch ein Produkt haben, sondern vielleicht wie ich Coach oder BeraterIn sein. Statt einer Pressemitteilung wirst du eher einen sogenannten PR-Pitch an die Medien schicken, in dem du dich als ExpertIn auf deinem Gebiet z.B. als InterviewpartnerIn oder für einen Gastartikel anbietest. 

Presseseite vs. “Über mich” Seite

Jedes Startup sollte ein Press Kit haben und dieses auf einer eigenen Unterseite der Website – einer Presseseite oder Newsroom – öffentlich auffindbar haben. Für Selbstständige, vor allem jene, die eine Servicedienstleistung (also Coaching, Beratung etc.) anbieten, lohnt dies meist nicht. Wenn dein Produkt deine Expertise ist, sollte der Fokus mehr auf einer “Über mich” Seite oder Sektion liegen, in der du kurz erläuterst, wer du bist, was du machst und warum du so gut darin bist, was du tust (z.B. mehrere Jahre Berufserfahrung, Auszeichnungen, etc.).     

Corporate Identity vs. Personal Branding

Als Startup solltet ihr bereits zu Beginn eine Corporate Identity aufbauen. Dazu gehört nicht nur ein Logo und ein paar CI Farben, sondern auch Guidelines für Design & Wordings, Werte, Vision & Mission etc. Eine gemeinsame Erarbeitung und Verschriftlichung hilft dabei, dass diese Corporate Identity durchgängig umgesetzt wird, auch wenn euer Team stark wächst oder ihr mit Agenturen und Dienstleistern arbeitet. Als SolopreneurIn sind Elemente einer Corporate Identity natürlich auch wichtig, beispielsweise Logo und CI Farben für Präsentationen oder die Website, aber der Fokus sollte bei dir auf Personal Branding liegen. Deine Marke bist also du selbst, die Person rückt in den Vordergrund. 

Natürlich lässt sich das nicht pauschalisieren – es gibt auch SolopreneurInnen mit innovativen Produkten oder speziellen Online Shops, bei denen sich die oben genannten Maßnahmen für Startups ebenfalls lohnen! Mach es also ein wenig vom Produkt abhängig, worauf du bei der PR deinen Fokus setzt. Lohnen wird es sich in jedem Fall!